Gelassenheit

Es ist wie es ist.

Die Klausuren rücken näher und ich fange an zu zweifeln. Weniger am Studium (ich bin überrascht), sondern daran, ob ich diese bestehe. Gutachtenstil schon drauf? Naja, wenn es ans schnelle Schreiben geht, wird es schwer…und die Definitionen, uhu.  Inhaltliches? Es bleibt weniger hängen als gewünscht, weil es so viel zu wissen gibt.

Muss ich mehr tun? Es sind immerhin noch mehr als vier Wochen.

Kann ich chillen? Es sind immerhin noch mehr als vier Wochen.

Junge Liebe macht die Sache nicht leichter. Wie viel schöner ist ein gemeinsamer getrunkener Kaffee als eine überhitzte Bib (ich setze mich nie wieder neben die Heizung!!) 

Tendenziell sinkt auch meine Anwesenheitslust im diessemestrig nicht geprüften Strafrecht. Die Zeit kann man füllen mit dem BGB Textbuch (das meiner Meinung nach einen Preis verdient, wenn ich könnte, würde ich nur BGB machen, von morgens bis abends) oder t-stüblichem Sofachillen. 

Der Stress hält sich in Grenzen. Die Zweifel auch. Noch gewinnt die Gelassenheit. Noch wird der Schweinehund oft genug besiegt. Schweinehund versus Ambition. Gelassenheit ist eine tolle Sache. Man sollte sie sich auch nicht von potentiellen Seminareinladungen verderben lassen. Wenn es kommt, dann kommt es. Wenn nicht, dann nicht.

 

Bloß durchfallen will ich nicht, das wäre richtig nervig.

Aber es ist wie es ist. Ich tu, was ich kann. Ein bisschen weniger vielleicht, denn das Leben hat so viel mehr zu bieten als das Rechtshaus trotz schöner Bib und netter Leute. Zum Beispiel Spaziergänge an der frischen Luft, Tanzkurse, Kaffee, Filme, friends, Betten, gutes Essen, und so viel mehr.

Grundsätzlich beschäftige ich mich gerne und freiwillig mit meinem Juramaterial. Aber im Zweifelsfall lande ich doch eher woanders.

 

Es bleibt also:

Die Gelassenheit ist die Folge akzeptierter Unsicherheit.
Nicolás Gómez Dávila, Scholien zu einem inbegriffenen Text
 

Ich weiß nicht, was kommt. Aber es ist wie es ist und es wird schon gut.

 

Ja, noch ein Eintrag

Ich kleiner Streber schreibe jetzt auch meinen dritten Blogeintrag, was grad eine kleine Ablenkungsmöglichkeit darstellt (so wie Wohnungsputz…das wäre eigentlich auch mal wieder nötig). Ich hab nämlich noch gut was zu tun, bevor ich heute Abend wieder in die Stadt gehe.

Für’s Lernen müsste ich aber das Licht anmachen, dabei ist es grad so viel gemütlicher mit Kerzenlicht und etwas (ja) Robbie Williams Musik.

Staatsorga ist heute mal wieder dran, nach meinem tollen gedanklichen Plan (den ich vielleicht mal verschriftlichen sollte). Zum Glück habe ich gestern mehr geschafft als mein grober Plan es vorsieht, da bleibt für heute gar nicht mehr so viel übrig (es sei denn, ich will den Vorsprung ausbauen, aber das sehe ich noch nicht). Dann noch ein wenig Vorbereitung für die Lerngruppe und vielleicht (das Wort ist schon ein schlechtes Zeichen) Einarbeitung in den EidrA-Fall, den ich ja heute nicht mitgeschrieben habe, weil mir 2h im Cafe so viel schöner vorkamen. Mehrere Leute waren verwirrt von meiner Nicht-Anwesenheit. Anscheinend vermittele ich einen sehr rechtschaffenen Eindruck (bin ich ja auch, man muss bloß Prioritäten setzen und das war heute nicht mein wissenschaftlicher Mitarbeiter).

Zudem wurde auch mal wieder die Staatsorga Vorlesung besucht, die heute ja nicht dem Normalfall entsprach, sondern einen ehemaligen Bundesverfassungsrichter zu Besuch hatte. Das war sehr interessant zu hören und wer weiß, vielleicht finde ich mich in 30/40 Jahren in Karlsruhe wieder. Das wäre ganz schön cool. Man kann da eine Studi-Fahrt hinmachen, das wird wohl irgendwann auch mal auf den Plan kommen.

Uh, ich sehe grad, dass die Lesung, die ich morgen besuchen wollte, wegen Orkanwarnung abgesagt wurde. Das ist natürlich schade (wird aber ja nachgeholt, gutes Buch: “Selbstverständlich gleichberechtigt” von Lore Maria Peschel-Gutzeit, empfehle ich wirklich!), aber dann muss ich mich nicht mehr um 21 Uhr oder so nach Hause kämpfen. Schön schön. 

Bleiben immer noch die anderen Veranstaltungen (hallo, meine liebe Liga). Da bin ich trotz aller wetterlichen Hindernisse, die vielleicht auf mich zukommen, dabei und vermutlich noch beim KJS Treffen morgen um 17 Uhr im Freiraum, um den frischen Wind noch weiter zu unterstützen, es kann ja ruhig alles umgepustet werden [oh, die Metaphern hier]. Ja, so motiviert bin ich. 

 

Also, halb 4, es ist schon fast dunkel. Motivation kanalisieren bevor womöglich meine dreckige Wohnung mir einen Strich durch die Rechnung macht 😉

Ereignisse und Erkenntnisse der Woche

Mein Strafrechtsprofessor wurde diese Woche in der Vorlesung überfallen ;). Ihm geht es gut und wir wachten mal wieder auf.

Einen Bayernschal in der BGB Vorlesung zu tragen ist nicht sittenwidrig. Sex im Gerichtssaal schon.

Schießen im Tatort ist unrealistisch. In Deutschland wird das Messer benutzt. In Hamburg meist samstags nach 22 Uhr auf der Reeperbahn und Umgebung.

Was rechtfertigt eine Ungleichbehandlung der Parteien in den Öffentlich-Rechtlichen? (Laut unserer LG nichts, aber angeblich würde das ja die Funktionsfähigkeit des ZDF einschränken…)

Ich feier Staatsorga.

Oh, BGB. – Das kann man vertonen.

Was wäre das Leben ohne Kaffee und Mate? (tot)

Eine Lösungsskizze kann inzwischen locker 2 Seiten umfassen. Offensichtlich haben wir langsam was drauf.

Spanisch sprechen geht besser als schreiben.

Die Alster ist selbst im Dunkeln und bei ekligem Nieselregen super schön 🙂

Guten Morgen

Es ist Donnerstagmorgen, meine Müslischale steht (schon leer) neben meinem Computer, die Sonne scheint und ich freu mich mal wieder vom 12. Stock aus über Hamburg zu blicken.

Um 10.15 Uhr wird die Staatsorga Vorlesung beginnen. Würde ich mich beeilen, wäre ich vermutlich so gerade noch rechtzeitig da. Aber da war ich schon länger nicht mehr.

Allen, denen ich erzähle, dass ich Jura studiere und die mich schon länger kennen, nicken wissend mit dem Kopf und sagten: “Ja, bei dir kann ich mir das gut vorstellen, du hattest ja schon immer viel Selbstdisziplin.” Wo die hin ist, frage ich mich auch gerade. Studieren macht Spaß, aber ich beschäftige mich eindeutig mehr und lieber mit dem Studentenleben. Anstatt Definitionen auf Karteikarten festzuhalten (und am besten auch zu lernen), trinke ich mit meiner Mitbewohnerin Tee und schnacke übers Leben. Anstatt Bücher zu wälzen, gucke ich “Modern Family” (super Serie, übrigens) oder einen Film mit meinem Freund. Und überhaupt gibt es so viel Spannendes zu tun, dass gerade zur Vorlesung gehen nach einer kurzen Nacht die Härte wird und ich schon das eine oder andere Mal den Wecker um eine Stunde verstellte.

Nun gut, gar nichts tue ich auch nicht. Mit unserer – inzwischen erfolgreich gestarteten – Lerngruppe, treffe ich mich 2x die Woche (während Arnes Vorlesung zumeist, sorry) zum Falllösen und Austauschen (letzte Woche war eeeindeutig produktiver). Ich mache die Nachbereitungsaufgaben meines lieben BGB Professors, bereite Vorträge für die AG vor (obwohl ich da heute etwas schwarz sehe, ich hoffe niemand stellt mir Fragen ;)), schreibe Gutachten für EidrA und ab und zu gucke ich auch mal in ein Lehrbuch rein. Das könnte ich noch ausbauen, aber manchmal ist das Leben einfach zu gut dafür.

Da fällt mir ein, dass ich bis nächste Woche noch einen Text auf Spanisch schreiben muss…Die Hausaufgaben für heute habe ich zum Glück gemacht.

Soweit von mir. Hasta luego!